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Hauptkategorie: Wohnheime/kollektive Wohnformen

Stiftung Aarhus

Kilometer-Frässe

Anzahl der Menschen mit Behinderung

~ 5 - 30

Kurzbeschrieb

Die Abteilung Erwachsene der Stiftung Aarhus mit den Wohn- und Beschäftigungsgruppen WBG's sind ganzjährige Wohn-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaften für erwachsene Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen. Die Bewohnenden werden je nach individuellem Bedarf in sämtlichen Lebensbereichen durch interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Heil- bzw. Sozialpädagogik, Betreuung, Pflege und Therapie begleitet, betreut und unterstützt mit dem Ziel, grösstmögliche Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Selbstvertretung sowie Handlungsfähigkeit und Lebensqualität zu erreichen und zu erhalten.

Ausgangslage

Gerade in herausfordernden Zeiten (Corona-Pandemie) ist es hilfreich, zu wissen, wo man steht und in bewegten Zeiten hilft es, mit beiden Beinen fest am Boden zu bleiben (Projektschwerpunkt). Die Flügel (Projektergebnisse) aber brauchen wir zum Träumen, denn ein Leben ganz ohne Höhenflüge wäre nur halb so schön.

Projektschwerpunkte

Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 veranstalteten die WBG's sogenannte Kilometer-Frässe. Dabei konnten die Bewohnenden mit ihren individuell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Strecken sammeln. Am Ende des Tages wurde zusammengerechnet, wie viele Kilometer zurückgelegt wurden.
Die coronabedingte Isolation drückte die Stimmung auf den Wohn- und Beschäftigungsgruppen. Ängste, Sorgen, Heimweh und Ungewissheit schwebten im Raum. Also wurde nach einer Möglichkeit gesucht, Abwechslung zu bieten. Das Ziel war es, Spass und Unbeschwertheit zu ermöglichen und nebenher körperlich aktiv zu sein, da der Bewegungsradius aller drastisch eingeschränkt werden musste.
Unter der Regie zweier aufmerksamer und spontan agierender Therapeutinnen entstand das polysportive Kilometer-Frässe. Eine Runde betrug 60 Meter. Die Bewohnenden fuhren Runden in ihrem Hand- oder Elektrorollstuhl, pedalten im Motomed (1 min wurde in 100 Meter umgerechnet), standen in ihren Stehgestellen (1 Minute galt umgerechnet 100 Meter) oder gingen nach ihren individuellen Möglichkeiten auf die Runde (in ihren individuellen Gehmustern, mit Rollator, im Movita oder einem anderen Gehhilfsmittel). Es wurden Kilometer gefressen was das Zeug hielt und die Muskeln hergaben. Zusammen geht's besser! Nach diesem Motto liessen sich auch die Mitarbeitenden ins Kilometer-Frässe einbinden. Motiviert für einen zusätzlichen Rundenbonus schoben diese einen Bewohnenden im Rollstuhl oder im Stehgestell die eine oder andere Runde. So wurde beispielsweise auch die Umrundung des Hausdienstes mit dem Reinigungswagen mit einer ergänzenden Gutschrift gewürdigt. Last but not least wurde das Kilometer-Frässe mit Applaus der Zuschauer (Bewohnende und Mitarbeitende) lautstark begleitet, untermalt mit Handorgel-Livemusik eines Bewohners und fotografisch festgehalten und dokumentiert durch einen andern Bewohner! Es wurde gelacht, geschwitzt, angefeuert und applaudiert.
So konnten alle für ein paar Stunden den coronabedingten Ausnahmezustand vergessen.
Die Kilometer-Fräss-Tage wurden festgelegt und in einen definierten Zeitraum an einem Vor- und/oder Nachmittag eingeplant. Der Anreiz und die Motivation waren bei allen Beteiligten jeweils riesig, den bisgerigen, aktuell gültigen Tagesrekord ein erneutes Mal zu brechen.

Projektergebnisse

Bewegung macht Freude und motiviert - und zusammen geht's besser!
Die Flügel (Projektergebnis) brauchen wir zum Träumen, denn ein Leben ganz ohne Höhenflüge wäre nur halb so schön!
Wir alle stecken noch immer mitten in der Pandemie - der Bewegungsspielraum ist nach wie vor eingeschränkt, Ideen sind am Laufen für ein nachhaltiges, interdisziplinäres Kilometer-Frässe im gelebten, hoffentlich künftig pandemiefreien Alltag in den Wohn- und Beschäftigungsgruppen.
Wir lassen die Flügel wachsen!

Eingereicht durch

Stiftung Aarhus
Allmendingenweg 5
3073 Gümligen
www.aarhus.ch

Kontakt

Cornelia Dittli
cornelia.dittli@aarhus.ch

Drei Bewohnende in den Gängen ihrer Wohn- und Beschäftigungsgruppe beim Kilometersammeln. Eine Bewohnende unterwegs im Elektrorollstuhl. Ein Bewohnender stehend im Stehgestell. Ein Bewohnender trainierend auf dem Motomed.
Drei Teilnehmende unterwegs beim Kilometersammeln.

Gerne unterstützen wir Sie in Ihrer Projektentwicklung. Nach der Eingabe Ihrer Kontaktdaten, rufen wir Sie an.

Unterstützung anfordern

Mitmachen können alle Organisationen mit Menschen mit Behinderung, die ihr gesundheitsförderndes Angebot präsentieren möchten. Anmeldeschluss: 31. März

 

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